Bauernhofcafé am Dodauer Forst
Wer einmal kommt, kommt gerne wieder
Schlank, der Sommersprossentyp, kommt mit Schmackes, rechts und links eine Torte in Händen Telse Biss aus der Tür. Der Gastraum war einst eine endlos lange Scheune. Die Gäste warten. Sie wissen, es lohnt sich. Denn die Landwirtstochter hat Bäckerin gelernt. Ein Café aufzumachen – ihr Lebenstraum, sie spürt, er nimmt Gestalt an. Das Land ums „Bauerncafé am Dodauer Forst“ liegt prachtvoll wie auf alten Ölbildern vor den sich in Autos und auf Fahrrädern nähernden Gästen. Geöffnet ist das Café nur am Wochenende. Die Gäste immer zahlreich. Neunzig Prozent sind aus der Gegend, viel Plattdeutsch liegt in der Luft, viel gute Laune. Da sage nochmal jemand, der Norddeutsche sei nicht gesellig. Bis zu vier Mitarbeiterinnen helfen Telse Biss bei der Versorgung der Gäste. Absolut nötig, denn die Kundschaft verteilt sich auf dem weitläufigen Areal unter alten Bäumen zwischen den Backsteingebäuden des Bauernhofs. Immer wieder saust auch, das volle Kuchentablett vor dem Bauch, Georg Biss ins Freie. Auch er ein Kind der Landwirtschaft, gelernter Kaufmann, der Rechner an der Seite seiner Frau. 15 verschiedene Torten sind im Angebot, alle schon fürs Auge so frisch, so bunt und wie die Bäckerin. Von Eierlikör-Mohn-Sahne-Torte über Buttermilch-Pfirsich und Käsekuchen-Baiser bis zu Himbeere-Quarksahne und dem Klassiker, einem gedeckten Pflaumenkuchen. Kaffee gibt es satt, auf jedem Tisch eine volle große Thermoskanne. Viele kommen eine halbe Stunde früher und nehmen sich den Kuchen für den Garten zu Hause mit. Auch der Außer-Haus-Verkauf floriert. Telse Biss ist es recht. Sie träumt ihren Traum nicht mehr, sie lebt ihn in vollen Zügen.
Text: Stefan Siegert